Die Neunziger Jahre


So, zwei Tage noch, dann sind die Drecksachtziger zum Herrn! Wolln ma sehen, was uns das nächste Jahrzehnt bringt. Soviel is klar, Helmut Kohl feiert in den Neunzigern seine größten Triumphe: 1992 wird er zum viertenmal Pfeifenraucher des Jahres, 1993 gewinnt er einen VW Golf inne Fernsehlotterie, und zum Abschluß seiner Karriere 1996 nimmt er Genscher 1 Maak 20 bein Skat ab. Hut ab vor so einen Mann, nä.

Die Wiedervereinigung is schon 1994 unter Dach und Fach, allerdings nich mitte DDR, sondern mitte Hallig Hooge, die durch den Uwe-Barschel-Damm mit den Festland verbunden wird. Kostenpunkt: 180 Milliarden Maak, hat Stolti seinerzeit noch als Wahlversprechen durchgesetzt. Auch diese blöde Transrapid wird gebaut, zwischen Ostrhauderfehn und der Autobahnraststätte Ahlhorner Heide, is natürlich ne feine Sache für die Ostfriesen, können jetz problemlos vonne Magnetschwebebahn inne Autobahn umsteigen.

Innenpolitisch tut sich nich viel: 1995 wird nach eine Regierungsumbildung Jürgen Möllemann endlich Bundeskanzler, er regiert mit einer großen Koalition aus Möllemann-Gegnern, das war die größte Mehrheit, die im Bundestag zusammenzukriegen war. Krieg gipts natürlich auch, satt und reichlich! Margaret Thatcher will von ihrn innenpolitischen Versagen ablenken und greift im Juli 1990 Helgoland an. Anstandshalber wird diese Drecksinsel verteidigt — kurz und gut, nach 20 Minuten is die Insel weg, und wegen mangelnden Kriegsgrunds muß die Sache leider abgesetzt werden. Waigel nennt daraufhin Kohl öffentlich eine feige Sau, der tritt daraufhin aus Protest aus der FDP aus, was Genscher dazu verleitet, seinen Posten als Reichsaußenminister zur Verfügung zu stellen und sich bei der Lufthansa als Flugbegleiter zu bewerben.

Weil die beknackte Bundesregierung — doof, wiese is — die polnische Westgrenze im Juli immer noch nich festgelegt hat, legen ihrerseits die Polen die Westgrenze fest, und zwar am Rhein. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, sagt die UNO und erkennt die Grenzen an. Ab August haben sich 18 Millionen Polen auf deutschen Sozialämtern gemeldet. Ich mein, find ich in Ordnung, ham die Penner doch nich anners verdient. Also, so sieht dat aus inne Neunziger!

Zwei Tage ham wir noch Ruhe, also pennt euch richtig aus.

Ihr braucht eure ganzen Kräfte.


Autor: Dietmar Wischmeyer / FRÜHSTYXRADIO