Probleme unserer Zeit


Moin, ihr Knalltüten, ganz schön warm, wa? ls auch nich gut fürn Trecker dies Wetter, der Lanz leidet doch ziemlich bei diese Dreckshitze. Aber dazu wollt ich gar nix sagen. Weißtu, es gibt ja an sich bloß drei Probleme in diese Zeit, egal, ob du ins Fernsehgerät reinguckst oders inne »Bild«: Erstens: Wie werden wir die Drecks-DDR wieder los? Zweitens: Wie bringen wir Saddam Hussein um die Ecke? Und drittens: Wer hat bei Sedlmayr das Licht ausgemacht?

Ja, nu sachst du, kann man doch wohl nich vergleichen diese drei Sachen, sag ich dir, kann man wohl. Also fangen wir bein letzten an: Sagen wir, wir wissen, wer Sedlmayr den Zapfhahn zugemacht hat. Ja, dann fragen wir den doch einfach, ob er nich Lust hätte aufeinen Gratisflug nach Bagdad. Kann dann sein Know-how gleich sozusagen an den Golf exportieren, un wir sind den Verrückten los.

Abers was machen wir denn dann mitte Zone? Die ham ja nu gesagt, am 3. Oktober wird das nu ernst. Das ein Gefühl, als ob 17 Millionen Typen vonne Gebühreneinzugszentrale vor die Tür stehen, ich mein, ungefähr so geil!

Wo warn wir stehengeblieben? Ach ja: Sadam Hussein liegt also auffe ewigen Ölfelder, und der Mörder von Sedlmayr versteckt sich irgendwo in Bagdad. Nu sagen wir den Chefs vonne Zone, ihr könnt ab sofort an den Länderfinanzausgleich teilnehmen, da gibs bloß eine Bedingung, ihr müßt uns den Mörder von Sedimayr ranbaggern, un der versteckt sich im Irak.

ls klar, die Zonis brauchen jede Mark für ihre Flohmarktrepublik, die also alle Mann nix wie in den Irak gebügelt. Un sobald die alle da sind, gehen wir nache Uno und verpetzen die: Ätsch, Mann, warn gar nich wir, die den Irak unterstützt ham, da sind 17 Millionen DDR-Berater in Land, äwäh, so sieht das nämich aus! Un an nächsten Tag steht inne »Bild«: Sedlmayr. Doppelpunkt! Saddam Hussein war der Mörder. 17 Millionen DDR-Berater interniert.

Assrein, wa? Wir sind den ganzen Dreck los un können wieder in Ruhe unser Pils trinken un hier un da mal nen Ferkel entmannen, so solls doch sein, Jungs! Und ausse leere DDR machen wir nen Abenteuerspielplatz für Asylanten.

Munter bleiben!


Autor: Dietmar Wischmeyer / FRÜHSTYXRADIO