Regierung in Polen


Moin. Das ja nun fast nen historischen Tach inne Geschichte, ne. Der Kommunismus entläßt ein Volk aus seinen gierigen Klauen. Ja, die Polen harn das nu geschafft, nu machense ne Regierung aus Gewerkschaftsfritzen. Ja, Walängsa un seine Jungs von diese unrentable Werft in Danzig hams geschafft und sich nen neuen Job besorgt, ls doch klar, die einzigen, die in Polen noch ordentlich Butter auffe Stulle kriegen, sind ja die Regierungsheinis. Wenn die genug zu beißen hätten, war den Volk doch diese ganze Demokratisierung völlig piepe, dann würdense weiter zu ihre Neger-Madonna latschen und fertig.

So, nu hamse abers nich genug zwischen die Zähne, un da dacht ich, guck, der Walängsa, diesen schlauen Hund, der besorgt sich nen Job inne Regierung mit Westzigaretten un allen Pipapo. - Denkste! Der is gar nich drin in dat neue Kabinett. Weil, der is ja noch schlauer. Die Wirtschaft in Polen is ja dermaßen unten durch, da müßtest du die Oder-Neiße-Grenze 1000 Kilometer nach Osten umleiten, um den ganzen Stall auszumisten.

So, un da is sich diesen Walängsa ja auch zu fein für. Er soll die Drecksarbeit machen, un die Kommunisten, die behalten ja immers noch das Kommando übers die Armee, also, können da rattenscharfe Paraden abziehen un so, un die Gewerkschaftsfritzen müssen die vermurksten Braunkohle-Treckers zun Laufen bringen, daß da jenfalls wat aufs Feld passiert. Da sacht sich doch son Walängsa, ja, auch weil sein Kumpel, der Wojtyla, der hat ja auch nen assreinen Job in Westen gekriegt, also, da sacht sich doch son Walängsa, macht doch euern Schiet allein, ich fahr lieber mit mein Polski-Fiat inne Bundesrepublik un verdiehn mir ne echte Westmark bein Appelpflücken, kommt mehr bei rum.

So, jetz will ich noch eben zun Schwarzarbeitertreffgehn, ob ich 'n paar Polen zun Gülleverteilen für heut abend einkaufen kann.


Autor: Dietmar Wischmeyer / FRÜHSTYXRADIO