Unser Braunes Gold


Oh, verfluchtes, scheiß Dreckswetter mensch, ich war grad draussen, mit mein Güllefaß, um der total verweichlichten Umwelt mal wieder ein zu verpassen. Weißtu, was mir ja tierisch aufn Keks geht, daß ist die Umwelt mit ihre verdammten ewigen Probleme. Warum wird denn die Forelle nicht mit der Gülle fertig, ich muß da doch auch mit klarkommen.

Kaum nagelst du eine Portion von unsern Braunen Gold in die Grasnarbe, da rollen sich den Huflattich die Zehnnägel hoch. Soll noch einer sagen, daraußen Leben härtet ab. Quatsch, siehtst doch an der Natur, daß das nicht stimmt.

Wir sind das jetzt leid, daß die astreine Gülle, unserer Heimat, immer in Dreck gezogen wird. Wir ham jetzt bei uns den Fremdenverkehrsverband Deutsche-Güllestraße gegründet. Mit festlich geschmückte Güllefäßer ziehen wir durche Gemeinde, astrein, wa! Ganz vorn die Königin der Braunen-Welt die Rindergülle, dann kommt Schweine und als letztes die Hühnerkacke. Anschließend gemütlicher Teil, mit Gulaschsuppe aussm großen Pott. Und wenn Abends dann die ganzen Felders knöcheltief unter Gülle stehen und der Männergesangverein Fäkalia von 1890 im Krug zum Braunen Bottich, das Lied von den Braunen Bataillonen anstimmen, du dann läuft ein der richtig kalt, braune Schauer den Rücken ganz weit runter, das dann der Höhepunkt der Emsländischen Güllefestspiele mit Justus Franz an der Güllepumpe und Andre Heller an der größten transportablen Gülleorgel der Welt.

Ja, das ist jetzt um diese Zeit, wenn die Landwirte um die Wette auf den Acker bügeln, wer als erster die Ladung Primier-Gülle in die Krume prügelt.

So, ich muß jetzt weiter, dahinten lockt der Ferkelhoden - zappzarapp -. So, Jungs gleicht kommt ein Knabenchor.


Autor: Dietmar Wischmeyer / FRÜHSTYXRADIO