Flugzeugabsturz
Bei uns is ja auch neulich nen Flugzeug runtergekommen - menschliches Versagen, nich. Nä, Flugzeug wär tipptopp in Schuß gewesen, stand jedenfalls inne Zeitung. Is ja nu schon dat dritte, dat hier in Plattengülle inne letzten Jahre inne Äcker reingeflogen is. Dabei is hier gar keinen Berg oder so wat.
Brauchen die auch heute gar nich mehr, hat mir son Kerl aussn Fliegerhorst erzählt: Heute wärn die mitte Entwicklung schon so weit, die könnten mit Ihre Fliegers glatt gegen menschlichen Versagers an'n Steuerknüppel gar nich mehr rauskreigen, wo oben und unten is, und just, wenn sie ihre Mühle hochreißen wolln, dann passierts - krabeng, rein inne Kartoffeln.
Is dann ja auch meist hin, dat Ding, un Kartoffeln kannste auch vergessen, Bauer Reimers, dem is ja letzte Woche wieder einer in'n Mais reingebrakt. Wat hat der nen Glück gehabt, Reimers, mein ich , nich der Pilot. Wat sah der Mais traurig aus den Sommer, hätter sowieso unterpflügen müssen oders an die Hagelversicherung betuppen. Jo, un dann schickt ihn der Himmel diesen Tornado. War richtig gut zu sprechen auf unse Besatzungsstreitkräfte, der olle Reimers, wo er doch sonst immer son Rabiaten is. Abers da sieht mans ma wieder: Was kann man mitn paar hundert Millionen Mark Verlust doch für ne Freude verbreiten inne einfache Bevölkerung.
Den Piloten, den hab ich dann annern Tag auch noch getroffen anne Unglücksstelle, er hatte sich ja fein mitn Fallschirm rechtzeitig verdrückt. Hab ich ihn gefragt, wat die zwei Streifen denn an sein Arm bedeuten täten. Wär schon sein zweiten Tornado, den er in die Botanik nagelt, sagt diesen Kerl da. Hab ich ihn dann noch gefragt: Un weiß du, wat der eine Kopp auf meinen Hals bedeuten tut? Is immers noch mein ersten Trecker, mit den ich rumgurke. Aufn Lanz gips nämlich keinen Fallschirm für zum rechtzeitig Verpissen und nachher Streifens anne Ärmel nähen.
So is dat nämlich, un genauso hab ich ihn dat auch gesagt.
Autor: Dietmar Wischmeyer / FRÜHSTYXRADIO